Tromsø 27.06.15
Tromsø wird oft als das Tor zur Arktis bezeichnet, liegt die norwegische Stadt doch 344km Luftlinie nördlich des Polarkreises. Andere nennen Tromsø die Stadt der Polarlichter, von September bis März stehen die Chancen sehr gut, das Himmelsphänomen zu beobachten. Auch bietet Tromsø seinen Besuchern zahlreiche Outdoor Möglichkeiten. Tromsø ist mit seinen 75.000 Einwohnern die größte Stadt in Nord Norwegen. Das Stadtgebiet erstreckt sich zur einen Hälfte auf das Festland und zur anderen Hälfte auf mehrere Inseln vor der Küste. Der historische Stadtkern liegt auf der Insel Tromsø und bezaubert mit seinen jahrhundertealten Holzhäusern
Das Wahrzeichen Tromsøs ist die Eismeerkathedrale. Aber auch Tromsø selbst ist wunderschön, kleine Geschäfte laden zum bummeln ein. Ihr solltet Euch auch ein wenig Zeit für die Stadt nehmen.
Unser Schiff hatte in dem 4,5 km vom Stadtzentrum entfernten Stadtteil Breivika angelegt. Wir hatten einen Ausflug zu einer örtlichen Huskiefarm gebucht und mussten um 09:00 Uhr im Zentrum am Radisson Blu Hotel sein. Als wir das Schiff verlassen hatten, standen weder Busse noch Taxen bereit. Wir hatten uns schon auf einen Spaziergang in die Stadt eingestellt, als doch ein Taxi einen Gast am Hafen absetzte. So kamen wir sehr bequem und zügig in die Stadt und hatten sogar noch Zeit uns kurz umzusehen. Heute ist Tromsø etwas besser auf Kreuzfahrtschiffe eingestellt, genaue Hafeninformationen habe ich Euch hier zusammengestellt.
Villmarkssenter
Wir hatten vorab eine Wanderung mit Huskies bei Villmarksenter gebucht. Pünktlich um 09:00 Uhr holte uns unser Guide am Radisson Blu ab, nach einer kurzen Vorstellung ging es los. Unser Guide war Schweizer, so das die Verständigung gut funktionierte. Das Villmarkssenter liegt 30 Minuten Autofahrt von Tromsø entfernt. Auf der Farm leben 300 Hunde. Als wir ankamen, wurden wir mit reichlich Gebelle begrüßt. Wir haben erst einmal Kontakt zu einigen Hunden aufgenommen, diese Hunde sind mit unseren Haushunden nicht zu vergleichen. Zwar sind sie sehr freundlich und Menschen gewöhnt, aber sie sind eben nicht wirklich zahm. Hier müsst Ihr damit rechnen, das die Hunde Euch vor Freude anspringen und nachdrücklich Streicheleinheiten einfordern. Also wurde erst mal ausgiebig geschmust.
Ausrüstung
Wichtig bei dieser Wanderung sind wasserdichte knöchelhohe Schuhe. Die Wanderung findet in einer Moor ähnlichen Landschaft statt, dort steht man schnell bis über den Knöchel im Wasser. Das Villmarkssenter bietet Gummistiefel an, ich bin das Risiko eingegangen, meine eigenen Halbschuhe zu tragen. Nach 50 Metern stand ich bis über den Knöchel im Wasser und durfte den Rest der Wanderung mit nassen Füßen hinter mich bringen. Solltet ihr kein geeignetes Schuhwerk haben, helfen auch wasserdichte Gamaschen.
Die Wanderung
Unser Guide holte zwei Hunde für unseren Spaziergang und nun wurde es richtig laut. Gern wären alle Hunde mit uns mitgegangen, was sie auch mit Gebell deutlich machten. Der Lärm war wirklich ohrenbetäubend. Auch wurde versucht unsere zwei Hunde zu beißen. Wir waren froh, als die beiden heil bei uns ankamen. Wir legten also unser Geschirr an, ich war verwundert, dachte ich doch, die beiden nehmen wir einfach an der Leine mit. Nach kurzer Zeit war klar warum das nicht gehen würde. Die Hunde kennen nur eins: Ziehen. In dem Moment als wir losgingen, fing mein Hund an freudig loszulaufen und mich hinter sich her zu ziehen. Ein Schlittenhund ist in der Lage 70 kg zu ziehen, das sind wirkliche Kraftpakete.
Unsere Wanderung ging ca. 3 Std durch die wunderschöne Landschaft. Unser Guide hat uns viel über die Natur und die Haltung von Huskies erzählt. Jedesmal wenn wir kurz stehenblieben, weil er uns etwas erzählen wollte, legten die Hunde sich hin und schliefen gleich ein. Die kennen wirklich nur zwei Dinge: Ziehen und Schlafen. Unterwegs machten wir eine ausgedehnte Pause mit Picknick. Die Wanderung ist durch die Hunde und das unwegsame Gelände etwas anspruchsvoll, solltet Ihr nicht so gut zu Fuß sein, gehen die Guides aber einfach leichtere Routen.
Die Welpenschule
Zurück auf der Farm kam der fast schönste Teil, wir besuchten die Welpen. Auch hier war ich überrascht, wie freundlich diese Hunde sind. Den Müttern hat es gar nichts ausgemacht, das wir die Welpen angefasst haben. Sie wollten nur auch ein paar Streicheleinheiten und dann waren sie zufrieden. Aber es gibt etwas zu beachten, die Welpen fressen alles an, weder mein Schal noch die Schnürsenkel wurden verschont.
Nach der Kuschelstunde mit den Welpen gab es noch den in Norwegen so beliebten Schokoladenkuchen und Kaffee, bevor es wieder an der Zeit war nach Tromsø zurück zu fahren. Auch die Reedereien bieten immer einen Ausflug auf die Farm an, dieser Ausflug ist allerdings viel kürzer. Die Farm wird nur kurz besucht und dann geht es weiter. Wir würden jederzeit wieder direkt beim Villmarkssenter buchen, es war ein wirklich toller Tag.
Brauerei Mack
Die Brauerei Mack ist die nördlichste Brauerei der Welt.1877 von Ludwig Markus Mack gegründet ist sie heute die viertgrößte Brauerei Norwegens. Die Hauptproduktion befindet sich mittlerweile in Nordkjosboten, ca. 70 km von Tromsø entfernt. In den ehemaligen Gebäuden befindet sich heute der Kjeller 5, in dem Bier, Gläser und Souvenirs verkauft werden. Auch die Mack Mikrobrauerei und die legendäre Kneipe Ølhallen sind hier untergebracht.
Ølhallen
"Du warst nicht in Tromsø, wenn Du nicht in Olhallen warst", das ist der Slogan der gemütlichen Kneipe. Aus mittlerweile 67 Zapfhähnen kommt hier norwegisches Qualitätsbier in die Gläser. Nicht nur Biere der Brauerei Mack werden ausgeschenkt, sondern auch viele Biere von anderen norwegischen Mikrobrauereien. Hier trifft man sich, egal wie alt man ist. Die Kneipe war bei unserem Besuch am Nachmittag schon gut besucht und wir haben ein Bier der Brauerei Mack getrunken. Wenn es Eure Zeit erlaubt, empfehlen wir Euch einen Abstecher in die Kneipe und den daneben liegenden Shop.
Nach dem Besuch in den Ølhallen haben wir uns auf den Weg zurück zum Hafen gemacht. Wir haben auf ein Taxi verzichtet und sind die knapp fünf Kilometer gelaufen, dabei haben wir noch ein bisschen von Tromsø sehen können. Wir haben zum Hafen knapp eine Stunde gebraucht.
Newsletter Anmeldung
Du möchtest keinen Beitrag mehr verpassen und sofort informiert werden wenn ich einen neuen Beitrag veröffentliche? Dann melde Dich gerne zum Newsletter an.