Bilbao 31.05.2022

Bilbao hat ca. 345.000 Einwohner und ist ein kleiner Geheimtipp in Spanien. Die Stadt liegt am Ria de Bilbao, der in das Kantabrische Meer mündet. Bilbao war früher eine typische Industriestadt, erst in den 1990er Jahren erfuhr die Stadt einen Wandel. Heute ist Bilbao eine moderne Stadt, in der Kunst und Kultur einen hohen Stellenwert hat. Für Fußballfans ist natürlich auch der FC Bilbao von Interesse, der Verein ist nicht nur noch nie abgestiegen, sondern hier spielen auch nur Spieler baskischer Herkunft. 

Wir haben uns für einen Spaziergang zur Schwebefähre und für die U Bahn entschieden, um nach Bilbao zu kommen.

Die Schwebefähre

Die Biskaya Brücke ist die älteste Schwebefähre der Welt, die noch voll in Betrieb ist. Sie befördert jedes Jahr ca. sechs Millionen Menschen, sowie Autos, Fahrräder und andere Verkehrsmittel. Die Schwebefähre wurde 1893 fertiggestellt und eröffnet. Im spanischen Bürgerkrieg wurde sie zerstört und auch die beiden Türme auf beiden Uferseiten wurden in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Bürgerkrieg wurde sie wieder aufgebaut und 1941 wieder in Betrieb genommen. 2006 wurde die Brücke zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.

Die Fähre setzt im Abstand von acht Minuten Personen und Autos über, das erspart den Autofahrern einen Umweg von fast 20km über die Autobahn. Die Fahrt dauert eineinhalb Minuten und kostet 50 Cent. (Stand 2022).

Die Brücke kann auch zu Fuß überquert werden, ein Aufzug befördert die Gäste in die Höhe und läuft auf einem Panoramaweg auf die andere Uferseite. Dies kostet 9€ (Stand 2021). Wenn Ihr auf der anderen Seite des Flusses seid, haltet Ihr Euch nach links und nach einem kurzen Spaziergang kommt auf der rechten Seite die U Bahn Station Portugalete, die Euch nach Bilbao bringt.

Die Markthalle

Der Mercado de la Ribeira wurde 1929 erbaut und ist die größte überdachte Markthalle Europas. Auf 10.000 qm befinden sich 180 Geschäfte, die je nach angebotenen Produkten auf drei Etagen verteilt sind. Im ersten Stock befindet sich der Fischmarkt, in der zweiten Etage findet Ihr die Metzgereien und in der dritten Etage Obst und Gemüse. Sehr gelungen ist auch der gastronomische Bereich, in dem verschiedene Gastronomen Tapas und im Baskenland typischen Pintxos anbieten. Die Markthalle an sich fanden wir nicht so toll, der komplette Fischmarkt war geschlossen und auch die anderen Etagen waren von Leerstand gezeichnet. Daher sind wir nur einmal kurz durchgeschlendert und haben anschließend eine Kleinigkeit gegessen.

Pintxos

Nahezu ein Wahrzeichen Bilbaos sind die Pintxos. Pintxos vereinen Geschmack und Kreativität in ein bis zwei Happen. Die Bars in Bilbao bieten auf Theken verschiedene Pintxos an, hier ist für jeden etwas dabei. Wir haben gleich in der Markthalle beim Arambari die Spezialität Bilbaos probiert und waren begeistert. Es fällt fast schwer, sich aus dem wirklich riesigen Angebot an Pintxos für eine kleine Auswahl zu entscheiden. Lasst Euch selber inspirieren und findet Eure Lieblinge. 

Plaza Nueva

Mittlerweile ein Wahrzeichen Bilbaos ist der Plaza Nueva. Hier ist der Mittelpunkt des öffentlichen Lebens in der Stadt. Bars und Restaurants haben sich in den Säulengängen angesiedelt, vor denen man perfekt sitzen und das Treiben auf dem Platz genießen kann. Gerade abends ist der Platz voller Leben und ein beliebter Treffpunkt.

San Nicolás

Mitten in der Stadt liegt die barocke Kirche San Nicolás. Ihren Namen verdankt sie dem heiligen Nikolaus von Myra. Erbaut wurde sie zwischen 1743 und 1756 vom baskischen Architekten Ignacio Iberio. Ihre Geschicht geht jedoch viel weiter zurück. Die Einwohner eines Fischerdorfes errichteten an der Stelle, an der heute die Kirche steht eine kleine Eremitage, die nach und nach vergrößert wurde. Sie war dem Schutzheiligen der Seefahrer San Nicolás de Bari gewidmet. Diese wurde im Jahr 1553 überschwemmt und vollständig vernichtet. Nehmt Euch ein paar Minuten Zeit, um Euch die Kirche anzuschauen.

Die Brücke Zubizuri

Im Zuge der Modernisierung Bilbaos sollte der Stadtteil Ensanche, der aufgrund des Niedergangs der Schifffahrtsindustrie keine große Bedeutung mehr hatte, wiederbelebt werden. Deshalb wollte die Stadt eine Verbindung des Stadtteils mit der Straße Campo de Volantin, die sehr belebt und beliebt ist. 1990 legt der umstrittene Architekt  Santiago Calatrava seinen Entwurf für die Brücke vor. Da in der Architekturszene inzwischen von Befürwortern und Gegnern Calatravas ein heftiger Streit um seine teilweise mit Problemen behafteten Bauwerke entbrannt ist, wurde ihm erst 1994 die Genehmigung zum Bau der Brücke erteilt. 1997 wurde die Brücke fertiggestellt und schnell stellte sich heraus, das von den von Santiago Calatrava verwendeten Glasfliesen bei Regen eine große Gefahr ausging. Nachdem sich die Unfälle durch Ausrutschen auf den Fliesen häuften, wurde der gesamte Boden mit rutschfesten Kunststoffmatten ausgelegt. Auch stellte sich schnell heraus, das die Konstruktion fehlerhaft war, schon bald ach der Errichtung der Brücke wiesen die ersten Fliesen Risse auf.  Endgültig zerstritten die Stadtverwaltung und der Architekt sich, als die Stadtverwaltung den Fußgängerweg verbreitern wollte. Der Architekt klagte, da er seine Urheberrechte verletzt sah und gewann.

Das Guggenheim Museum

Direkt am Fluss liegt das Guggenheim Museum. Mit der Fertigstellung des Gebäudes im Jahr 1997, begann für die sterbende Industriestadt der Wandel zu einem Hotspot von Kulinarik und Kultur. Künstler und Gastronomen siedelten sich im Umfeld des Museums an, was zur Belebung der Stadt führte. Im Guggenheim Museum sind auf 11.000qm eine Dauer- sowie wechselnd externe Wanderausstellungen untergebracht.

Direkt vor dem Guggenheim Museum steht einer der berühmtesten Hunde der Welt. Es handelt sich um den 12 Meter hohen Westhighland Terrier Welpen Puppy. 17.000 Blumen verzieren die Skulptur, die 1997 von Jeff Koons erschaffen wurde. Viele finden ihn kitschig, doch ist er eine der wichtigsten Ikonen Bilbaos. Die Blumenarrangements werden jedes Jahr geändert. 

Übersetzen mit dem Boot

Nachdem wir morgens mit der Schwebefähre über den Fluss gefahren waren, haben wir auf dem Rückweg die kleine Bootsfähre genutzt. Mit dem Boot kostet die Fahrt 0,49 Cent  pro Person (Stand 2022) und ist eine gleichwertige Alternative zur Schwebefähre für Fußgänger. 

Zu Fuß ging es zurück zum Schiff und unser Tag in Bilbao war leider schon wieder vorbei. Bilbao hat uns gut gefallen, eine wirklich aufstrebende Stadt. 

Informationen zum Hafen von Bilbao

Hier findet Ihr Informationen zur Lage des Hafens, öffentlichen Verkehrsmitteln, Mietwagen, und Ausflugsmöglichkeiten auf eigene Faust.

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